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Herkunft von Webbe

Der Ursprung des Webb-Nachnamens

Der Nachname Webb hat eine reiche Geschichte, deren Ursprünge bis ins frühe Mittelalter in England zurückreichen. Es handelt sich um einen Berufsnamen, abgeleitet vom altenglischen Wort „webba“, was „Weber“ bedeutet. Der Beruf des Webers war im mittelalterlichen England ein wichtiger und qualifizierter Beruf, der sich mit der Herstellung von Textilien und Stoffen beschäftigte. Der Begriff „webba“ entwickelte sich im frühen Mittelenglischen zu „webbe“, woraus schließlich der Nachname Webb entstand.

Frühe Aufzeichnungen und Ursprünge

Die frühesten bekannten Vorkommen des Nachnamens Webb lassen sich bis ins 12. und 13. Jahrhundert in England zurückverfolgen. Der Nachname wurde erstmals um 1100–1130 in Devonshire als Nachname in der Person von Alger se Webba erwähnt. Im gesamten Mittelalter finden sich Beispiele des Nachnamens in verschiedenen Regionen Englands, beispielsweise in Elyas le Webbe in Oxfordshire im Jahr 1255 und Johannes Wybbe in Yorkshire im Jahr 1379.

Eine der frühesten aufgezeichneten Schreibweisen des Nachnamens ist die von Jernagan Webbe aus dem Jahr 1221 in mittelalterlichen Aufzeichnungen aus Suffolk während der Herrschaft von König Heinrich III. Nachnamen wurden notwendig, als Regierungen eine Besteuerung von Einzelpersonen einführten, die in England als Poll Tax bekannt ist. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich in allen Ländern Nachnamen weiterentwickelt, was häufig zu Abweichungen von der ursprünglichen Schreibweise führte.

Historische Referenzen

Historische Texte wie das Gedicht „Piers Plowman“ von William Langland aus dem 14. Jahrhundert erwähnen die Beschäftigung eines Webbe als Weber neben anderen Handwerkern. Der Nachname Webb wird auch in Chaucers „The Canterbury Tales“ erwähnt, was die Bedeutung der Weber und ihre Rolle in der Gesellschaft hervorhebt.

Berufsnamen wie Webb waren im mittelalterlichen England üblich und spiegelten den Einfluss des Berufs auf den Familiennamen wider. Die Verbindung des Nachnamens mit dem Weberhandwerk verdeutlicht die historische Bedeutung der Textilproduktion in England in dieser Zeit.

Regionale Verbreitung und Varianten

Der Nachname Webb kommt am häufigsten in Regionen wie Somerset, Wiltshire, Suffolk und Northamptonshire in England vor. Er ist auch in anderen Teilen des Vereinigten Königreichs vertreten, was die vielfältige Verbreitung des Nachnamens widerspiegelt.

Abweichende Schreibweisen des Webb-Nachnamens umfassen Webster und Webber, die redundante Agentensuffixe „-(st)er“ enthalten. Diese Variationen zeigen die Entwicklung der Nachnamen im Laufe der Zeit und die unterschiedlichen sprachlichen Einflüsse, die sie geprägt haben.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Nachname Webb eine lange Geschichte als Berufsname hat, der vom Beruf des Webers abgeleitet ist. Seine Ursprünge lassen sich bis ins frühe Mittelalter in England zurückverfolgen, wobei Beispiele des Nachnamens in historischen Dokumenten und Texten verzeichnet sind. Der Nachname Webb ist auch in der Neuzeit ein prominenter und wiedererkennbarer Name, der sein bleibendes Erbe als Symbol des Weberhandwerks widerspiegelt.

Insgesamt nimmt der Webb-Nachname einen bedeutenden Platz in der Geschichte der englischen Nachnamen ein und unterstreicht die Bedeutung von Berufsnamen und ihre Rolle bei der Identifizierung von Personen innerhalb der Gesellschaft.

Quellen:

Endell Bardsley, Charles Wareing. Ein Wörterbuch englischer und walisischer Nachnamen. 1896.

Harrison, Henry. Nachnamen des Vereinigten Königreichs. 1912.

Smith, Elsdon Coles. Wörterbuch der amerikanischen Familiennamen. 1956.

Lower, Mark Antony. Patronymica Britannica. 1860.

Charnock, Richard Stephen. Ludus Patronymicus. 1868.

Guppy, Henry Brougham. Häuser mit Familiennamen in Großbritannien. 1890.

Vroonen, Eugene. Dictionnaire Etymologique des Noms de Famille de Belgique. 1957.

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