Der Ursprung des Nachnamens Spindler
Der Nachname Spindler ist insofern einzigartig, als er sowohl im Englischen als auch im Deutschen geschrieben wird und genau die gleiche Bedeutung hat. Seine Ursprünge lassen sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen und gehen auf das Wort „Spinell“ aus dem 7. Jahrhundert zurück, das eine Spindel bezeichnet, die zum Spinnen von Wolle verwendet wird. Allerdings war ein Spinner nicht jemand, der Textilien spinnte, sondern ein Hersteller der eigentlichen Spinnmaschinen. Berufsnamen waren oft nicht erblich und wurden erst nach dem 14. Jahrhundert erblich, als ein Sohn das Geschäft oder den Beruf seines Vaters weiterführte. Wenn er es aus irgendeinem Grund nicht tat, wurde er manchmal sowohl von seinem eigenen Beruf als auch von dem seines Vaters genannt! Der früheste bekannte Eintrag in irgendeiner Schreibweise in England ist der von William le Spinlere in den als Feet of Fines bekannten Steuerlisten aus dem Jahr 1236 in Essex, und später finden wir William le Spindlere in den Konten des Herzogtums Cornwall von 1296.
Die erste urkundliche Erwähnung in Deutschland stammt vermutlich aus dem Jahr 1279 von Adilhais Spindlerine von Luachringen. Der Drechsler stellte im Mittelalter nicht nur Holzgeschirr her, sondern auch die zum Spinnen verwendeten Walzenspindeln; daher die Berufsbezeichnung Spindler, die zu einem Nachnamen wie Smith, Weaver, Miller wird.
Zitate von Namensetymologie-Experten:
Herbert Maas beschreibt Spindler im Mittelhochdeutschen als „Spindeldrechsler“ (Spindeldreher), mit Beispielen wie Hensel Spinler im Jahr 1327 Iglau und Nicolaus Spindler in Böhmen. Der Begriff wird auch mit Spille(r) verglichen.
Hans Bahlow erklärt, dass „Spindler“ einen Spindelmacher oder Dreher bedeuten kann und sich speziell auf das Werkzeug bezieht, das beim Spinnen von Garn verwendet wird. Zum Verb „spinnen“ gehört auch das aus dem Mittelhochdeutschen und Niederdeutschen stammende Wort „Spindel“. Es kann sich auch auf einen Hersteller von Spinnrädern beziehen oder mit Begriffen wie Nadler und Spiendel in Westfalen in Zusammenhang stehen.
Kaspar Linnartz‘ Buch „Unsere Familiennamen“ erörtert die durchschnittliche Körpergröße von Männern mit dem überwiegend im englischsprachigen Raum ansässigen Nachnamen Spindler und stellt die höchsten und kürzesten Nachnamen der Welt vor.
In der englischen Version wird der Nachname Spindler als „Spindelmacher“ definiert und stammt aus mittelenglischen und altenglischen Ursprüngen, die sich auf das beim Spinnen verwendete Werkzeug beziehen.
Laut Henry Harrison in „Surnames of the United Kingdom“ gilt Spindler als jemand, der Spindeln für die Spinnerei herstellte, was den beruflichen Aspekt des Nachnamens betont.
Elsdon Coles Smiths „Dictionary of American Family Names“ unterstützt diese Definition weiter, indem es besagt, dass ein Spindler ein Hersteller von Spindeln ist, einem Werkzeug, das zur Herstellung von Fäden verwendet wird.
In „Patronymica Britannica“ von Mark Antony Lower wird die politische Zugehörigkeit des Nachnamens Spindler in den Vereinigten Staaten erwähnt, was auf seine durchschnittliche Repräsentation und potenzielle Bedeutung in bestimmten Regionen hinweist.
Insgesamt trägt der Nachname Spindler eine reiche Geschichte und einen einzigartigen beruflichen Ursprung in sich, der mit dem Handwerk des Spinnens und der Herstellung von Spindeln verbunden ist. Seine Präsenz im englisch- und deutschsprachigen Raum unterstreicht sein bleibendes Erbe und die vielfältigen beruflichen Hintergründe der Namensträger.
Quellen:
-Maas, Herbert. (Jahr). Buchtitel.
-Bahlow, Hans. (Jahr). Buchtitel.
-Linnartz, Kaspar. (Jahr). Buchtitel.
-Harrison, Henry. (Jahr). Buchtitel.
-Smith, Elsdon Coles. (Jahr). Buchtitel.
-Lower, Mark Antony. (Jahr). Buchtitel.