Der Ursprung des Burgnamens
Der Familienname Castle hat einen interessanten frühmittelalterlichen englischen topografischen Ursprung und leitet sich vom anglonormannischen französischen Wort „Castel“ ab, das Burg, befestigtes Gebäude oder Gebäudekomplex, insbesondere die Residenz eines Feudalherren, bedeutet. Der Name könnte auch auf einen Diener hinweisen, der an einem solchen Ort lebte und arbeitete. Topografische Nachnamen gehörten zu den frühesten, da sowohl natürliche als auch vom Menschen geschaffene Merkmale in der Landschaft leicht erkennbare Unterscheidungsnamen lieferten. Die Entwicklung des Namens seit 1154 umfasst Personen wie Henry de Castell (1260, Cambridgeshire), John del Castel (1307, Yorkshire) und William ate Castele (1317, Kent).
Burgvarianten und bemerkenswerte Persönlichkeiten
Der moderne Familienname findet sich als Castle, Castles, Castell und Castells. Richard Castle (gestorben 1751) war ein in Deutschland als Sohn deutscher Eltern geborener Architekt, der vor 1720 nach Irland zog und viele Gebäude in Dublin und den Provinzen entwarf. Er war auch als Cassel oder Cassels bekannt. Ein der Familie Castle verliehenes Wappen besteht aus drei schwarzen Burgen auf einem silbernen Bogen, wobei die rechte Hand einen silbernen Wimpel hält, der mit einem schwarzen Bienenvolant und einem blauen Stab besetzt ist. Die erste aufgezeichnete Schreibweise des Nachnamens ist die von Richard Castel aus den Jahren 1148–1154 in den „Records of Bec Abbey“, Sussex, während der Herrschaft von König Stephen, bekannt als „The Count of Blois“ von 1135 bis 1154. Nachnamen wurde notwendig, als die Regierungen eine persönliche Besteuerung einführten, die in England als Poll Tax bekannt ist. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich Nachnamen in allen Ländern weiterentwickelt, was oft zu bemerkenswerten Abweichungen in der ursprünglichen Schreibweise führte.
Dieser Nachname leitet sich von einem geografischen Ort ab, „auf der Burg“, was auf den Wohnsitz oder die Knechtschaft dort hinweist. In verschiedenen historischen Aufzeichnungen werden Personen mit dem Nachnamen Castle erwähnt, beispielsweise Alan de Castell in London im Jahr 1273, Andrew de Castello in Norfolk, Ranulph del Chastel im Jahr 2 Edward I. und andere an verschiedenen Orten und in verschiedenen Zeiträumen.
Relevanz in Schottland und Island
Der Familienname Castle kam auch in Schottland und Island vor, wobei in historischen Aufzeichnungen Variationen wie Castell und de Castro zu finden sind. In Schottland sind Personen wie Robert Castello und David Castell dokumentiert, während in Island Namen wie Askell und Oscytel in alten Texten und Inschriften verzeichnet sind.
Moderne Verbreitung und politische Zugehörigkeit
Der Familienname Castle hat sich in verschiedenen Teilen der Welt verbreitet, darunter auch in den Vereinigten Staaten, wo er noch heute vorkommt. Die Analyse der politischen Zugehörigkeit von Personen mit dem Nachnamen Castle in den USA kann Einblicke in ihre historischen und kulturellen Verbindungen liefern.
Schlussfolgerung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Nachname „Castle“ eine reiche Geschichte hat, die in mittelalterlichen englischen und normannischen französischen Ursprüngen verwurzelt ist und auf Verbindungen zu Burgen, befestigten Bauwerken und Adelsresidenzen hinweist. Die Entwicklung des Namens im Laufe der Zeit hat in verschiedenen Regionen zu verschiedenen Schreibvarianten und Anpassungen geführt. Von Architekten bis hin zu Bediensteten haben Personen, die den Nachnamen Castle tragen, durch ihre Beiträge und Verbindungen zu bedeutenden Orten ihre Spuren in der Geschichte hinterlassen. Das Verständnis der Ursprünge des Castle-Nachnamens bietet einen Einblick in die Vergangenheit und das kulturelle Erbe, das mit diesem unverwechselbaren Namen verbunden ist.
Referenzen:
1. Bardsley, Charles Wareing Endell. Ein Wörterbuch der englischen und walisischen Nachnamen (1896).
2. Schwarz, George Fraser. Die Nachnamen Schottlands (1946).
3. Harrison, Henry. Nachnamen des Vereinigten Königreichs (1912).
4. Smith, Elsdon Coles. Wörterbuch der amerikanischen Familiennamen (1956).
5. Lower, Mark Antony. Patronymica Britannica (1860).
6. Moore, Arthur William. Manx-Namen (1890).