Der Einfluss von Nachnamen auf die Jobwahl
Der Einfluss von Nachnamen auf die Jobwahl
In unserer Gesellschaft hat der Nachname noch immer eine starke Präsenz und kann den Lebensweg einer Person beeinflussen. Besonders auf die Berufswahl nimmt der Nachname einen nicht zu unterschätzenden Einfluss. In diesem Artikel werden wir uns mit dem Thema auseinandersetzen und die Verbindung zwischen Nachnamen und Berufen näher untersuchen.
Historische Hintergründe
Zunächst einmal ist es wichtig zu betonen, dass der Einfluss von Nachnamen auf die Berufswahl kein neues Thema ist. Bereits im Mittelalter waren Nachnamen ein Indikator für den sozialen Stand eines Menschen und somit auch für seinen Beruf. So trugen zum Beispiel Handwerker oft Nachnamen, die auf ihre Berufe hinwiesen, wie Schmidt oder Müller.
Auch im 19. Jahrhundert spielte der Nachname eine wichtige Rolle bei der Berufswahl. Zu dieser Zeit gab es in Deutschland noch eine Zunftordnung, die bestimmte Berufe nur bestimmten Familien vorbehielt. So konnte zum Beispiel nur der Sohn eines Schmieds Schmied werden und nur der Sohn eines Metzgers Metzger.
Einfluss auf die Karriere
Heutzutage gibt es zwar keine Zunftordnung mehr, jedoch kann der Nachname dennoch immer noch Einfluss auf die Karriere haben. Eine Studie aus dem Jahr 2017 zeigt, dass Bewerber mit einem ausländischen Namen es oft schwerer haben, eine Arbeit zu finden. Der Grund dafür ist oft eine gewisse Voreingenommenheit seitens der Arbeitgeber.
Aber auch in anderen Bereichen kann der Nachname eine Rolle spielen. Eine weitere Studie hat gezeigt, dass Menschen mit bestimmten Nachnamen öfter in bestimmten Berufen zu finden sind. So gibt es zum Beispiel eine hohe Anzahl an Ärzten mit dem Nachnamen Müller und viele Anwälte mit dem Nachnamen Schmidt.
Vererbung von Berufen
Ein interessanter Faktor ist auch die Vererbung von Berufen innerhalb von Familien. Es können durchaus bestimmte Berufe innerhalb einer Familie über mehrere Generationen hinweg fortgeführt werden. Dies kann teilweise damit zusammenhängen, dass Familienunternehmen übergeben werden, aber auch damit, dass der Beruf oft als eine Art Familientradition angesehen wird.
So gibt es zum Beispiel viele Familien, die seit Generationen Weingüter besitzen und bewirtschaften. Ähnliches gilt auch für Handwerksbetriebe oder Kaufmannsfamilien. Dies führt dazu, dass bestimmte Nachnamen mit bestimmten Berufen in Verbindung gebracht werden.
Umgekehrter Effekt
Es gibt jedoch auch den umgekehrten Effekt, bei dem der Berufseinfluss den Nachnamen beeinflusst. Menschen mit ungewöhnlichen oder exotischen Nachnamen entscheiden sich oft bewusst für Berufe, die nicht mit ihrem Nachnamen in Verbindung gebracht werden. So entscheidet sich zum Beispiel ein Herr Nguyen eher selten für eine Tätigkeit als Bäcker oder Metzger.
Fazit
Insgesamt lässt sich sagen, dass der Einfluss von Nachnamen auf die Berufswahl noch immer gegeben ist, wenn auch nicht mehr so stark wie im Mittelalter oder im 19. Jahrhundert. Es ist jedoch wichtig, dass Arbeitgeber und die Gesellschaft im Allgemeinen sich ihrer Voreingenommenheit bewusst werden und keine Entscheidungen aufgrund des Namens treffen.
Jeder Mensch sollte die gleichen Chancen auf einen bestimmten Beruf und eine erfolgreiche Karriere haben, unabhängig von seinem Nachnamen. Wir sollten unsere Entscheidungen aufgrund der Fähigkeiten und Qualifikationen eines Menschen treffen und nicht aufgrund seines Namens.